ALV Mainz e.V.
 

Triathlon Festival Rheinhessen 2025 – Einfach ein tolles Event
Wer noch nie beim TFR war: Macht doch einfach mal mit!

Kleines Teilnehmerfeld, schöne Strecken, sehr nettes Team vor Ort – Danke an dieser Stelle an alle Helfer, ihr wart wieder mal Klasse!

Aber: Ein Wettkampf ist ein Wettkampf und deswegen wird auch hart aber fair um die Plätze „gerungen“. Der ALV battelt sich seit vielen Jahren auf der olympischen Distanz und der TCEC dominiert die vordersten Plätze beim Sprint, dass es da schon eher langweilig ist.
Geschwommen wird in 4er Gruppen auf einer 25 Meter Bahn. Die Radstrecke geht durch das hügelige Rheinhessen. Und nach einigem auf und ab brennen mitunter schon mal die Beine. Die Laufstrecke geht vom Schwimmbad durch Rommersheim und wieder zurück. In Rommersheim werden alle Teilnehmer an einem kurzen aber sehr fiesen Anstieg gefordert. Wer hier nicht aufpasst kann an seiner Smartwatch seinen Maximalpuls prüfen und büßt dann auf dem Weg zurück zum Schwimmbad.
Der ALV war in Summe mit 9 Startern vertreten – ausreichend kritische Größe für interne Kämpfchen um die Plätze und die Ehre. Das Ziel meines Berichtes ist es die Dynamiken solcher Spaßkämpfe in einem Verein wie unseren mal ein wenig provokant darzulegen. Vielleicht motiviert das ja den ein oder anderen Einzelkämpfer da draußen sich doch mal einen Team anzuschließen.
Viel Spaß dabei!

Ich selber war dieses Jahr ein „Spontanstarter“ frisch aus dem Urlaub und neugierig herauszufinden, wo ich formtechnisch stehe. Meine Nachmeldung löste dann auch direkt die entsprechende verbale Positionierungsphase im ALV Chat aus.
Aus den vielen Kommentaren konnte man schnell die drei wichtigsten „ALV battles“ herauslesen:
#1: Vormachtstellung der Schwimmgruppen.
#2: Überholvorgänge auf dem Rad.
#3: ALV Podium der Männer.
Diesmal leider kein: Das ALV Podium der  Frauen. Doro war leider die einzige weibliche Teilnehmerin dieses Jahr und somit konkurrenzlos gut.
#1: Vormachtstellung der Schwimmgruppen.
Welche Schwimmgruppen haben wir?
Die Mombacher: Es gibt im ALV die offiziellen Schwimmzeiten im Mombacher Schwimmbad und ich sehe mich als aktiven Teilnehmer dieser Mainstream-Veranstaltung, auch wenn ich nur hin und wieder mal auftauche und gerne früher gehe um Wein zu trinken.
Die Taubersberger: Dies ist eine eher exklusive (nein ich will nicht sagen „elitäre“) Gruppe von ALVlern, die sich mehrfach die Woche morgens im Taubertsbergbad trifft und „heimlich“ trainiert. Diese Gruppe ist traditionell nicht mit den „begnadetsten Schwimmern“ besetzt, trainiert aber offensichtlich sehr motiviert und deutlich regelmäßiger als wir „Mombacher“. O.K., fair enough, wir „Mombacher“ sind auch alles andere als gute Schwimmer – aber ein wenig Provokation muss ja sein.
Die „Versprengten“: Wir sprechen hier von Vereinskolleginnen und Kollegen die in der Regel einfach gut schwimmen können und zu keiner der beiden Gruppen gehören und individuell trainieren. Michael ist ein solcher Kandidat. Er kann so was tolles wie Rollwenden und war damit als #1 nach dem Schwimmen klar gesetzt für den TFR (was er mit über einer Minute Vorsprung auch abgeliefert hat).
Wie war die Ausgangslage für den TFR?

Traditionell war in der aktuellen Besetzung zu erwarten, dass ich als klarer Zweiter aus dem Wasser komme und eigentlich alle übrigen Teilnehmer einmal überrunden sollte auf der 25 Meter Bahn. Wie aus dem ALV internen Chat-Verlauf allerdings schnell klar wurde, gibt es neuerdings ein wachsendes Selbstbewusstsein bei den „Taubertsbergern“. Das ging sogar soweit, dass man es sich zutraute vor mir aus dem Wasser zu kommen. Klarer Federhandschuh in meine Richtung! Die beiden Herausforderer waren auch noch auf meiner Bahn. Das versprach spannend zu werden. Mein Plan war es natürlich für klare Verhältnisse zu sorgen. Ich wusste aber schon, dass Tobi und Jochen wirklich schneller geworden sind beim Schwimmen. Mein heimlicher Plan war also Tobi daran zu hindern auf den ersten 100 Metern wie ein Wahnsinniger „All out“ zu gehen und erstmal eine normale Pace zu erzwingen. In einem zweiten Schritt nach 200 Metern dann so anzuziehen, dass ich beide aus meinem Wasserschatten bekomme. Das funktionierte auch erstmal ganz gut - die Lücke war da. Leider konnte Tobi die Lücke wieder schließen – grrrrrrr, Plan nicht aufgegangen! Vermutlich auch deswegen, weil ich dieses Jahr einfach nicht dir Körner hatte, das Tempo länger oben zu halten. Damit blieb mir nur übrig sicher zu stellen, dass er nicht wirklich am Ende vorbei zieht, mit einem letzten Kraftakt nur um mich zu demütigen. Deswegen nach 800 Metern nochmal das Tempo erhöht und wie geplant als 2. aus dem Wasser – Ehre gerettet.
Tobi und Jochen konnten durch ihre „Wasserschatten-Lutscher-Strategie“ ihre Bestzeiten aus der Vergangenheit klar unterbieten – sehr zum Leid von Malte, dem traditionellen Lieblingsgegner von Jochen bezügliche Platz 1 der ALV Wertung (und zudem ebenfalls ein bekennender „Mombacher Schwimmer“).
Sobald wir aus dem Becken waren hat Tobi dann auch aus Prinzip versucht mich auf dem Weg zum Rad zu überholen. Phhh, als ihm das was bringen würde. Ist doch bekannt, dass wechseln nicht seine Disziplin ist. Also ab aufs Rad und möglichst viele Meter zwischen uns bringen.
#2: Überholvorgänge auf dem Rad.
Die Ausgangslage: Jochen als der stärkste Radfahrer ist nach der Radstrecke auf Platz 1 gesetzt. Spannend sind die Verschiebungen dahinter. Der Stand nach dem Schwimmen: Michael mit bis zu 4 Minuten Vorsprung auf die starken Radfahrer (Malte und Partick) als Traumziel, Tobi und ich mit knapp 2-3 Minuten vor den eben genannten die fest eingeplanten Opfer.

Mein Ziel: Mich nicht vom Tobi abschütteln lassen (mir war klar, der holt mich ein, egal wieviel Kraft ihn das kostet). Bonus (wenn alles gut läuft): Möglichst lange vor Malte und Partick bleiben – vielleicht sogar bis zum wechsel.
Der Verlauf: Wie erwartet kam Jochen nach kürzester Zeit an mir vorbei gerast mit dem üblichen fröhlichen Spruch auf den Lippen, denn so früh ist er noch nie an mir vorbei gezogen (der „Wasserschatten-Lutscher“) . Auch Tobi schoss nach kürzester Zeit an mir vorbei in perfekter Aeroposition auf seinem windschnittigen StarWars-Aerium (ihr merkt schon, da ist kein bischen Neid auf meiner Seite). Da dachte ich mir schon: Sch… das läuft nicht gut, das kann ja heiter werden. Aber nach ein paar Kilometern legalem Windschattenfahren merkte ich das Tobi Anstiege nicht so gut findet und nur im Flachen und Bergab wirklich schnell ist (hmmm, woran das wohl liegen könnte? Muss das schwere Rad sein!). Deswegen einfach mal ein paar Watt mehr auf die Pedale, einen kleinen Spruch rüber geworfen und Flucht nach vorne. Hat erstaunlich gut geklappt. In Summe knapp eine Minute rausgefahren und das auf einem einfachen Rennrad. Aber ich wusste schon, das langt nicht fürs Laufen (seine Karbonschuhe schlagen meine fehlende Lauffähigkeiten leider deutlich). Kurzer Wehmutstropfen: Malte hat mich am letzten Berg doch noch eingeholt, das tat schon ein wenig weh. Aber Malte darf das. Ist er doch neben Doro mein treuster Wettkampfkumpane bei den winterlichen Crossduathlons. Patrick dagegen hat es nicht geschafft mich einzuholen auf dem Rad. Insofern würde ich sagen, dieser battle geht an Malte und mich.
#3: ALV Podium der Männer.

Malte hatte mir schon vor dem Wettkampf erklärt, dass er Michael für einen schlagbaren Gegner hält und fest damit rechnet ich zu überholen. In Summe ist Michael einfach zu langsam auf dem Rad und beim Laufen (sorry Michael, aus meiner Sicht ist das anders, aber aus seiner Sicht hatte er ja recht). Sein großes Ziel war Jochen, der Dauersieger der ALV internen Kämpfchen. Und der Vorsprung von Jochen war echt groß nach dem Radfahren (6 Minuten). Aber Jochen hatte gerade eine Woche vorher eine Langdistanz gemacht, währen Malte derzeit in läuferischer Topform ist. Und so kam es wie es kommen musste: Malte hat es endlich mal geschafft den bisher „Unbezwingbaren“ zu schlagen. Michael konnte seinen 3 Platz problemlos halten (starke Leistung!). Ich musste leider Patrick und Tobi ziehen lassen (schnieffff). Die schnelle Doro hat mich nicht mehr eingeholt, aber viel Zeit gut gemacht (auf die meisten von uns übrigens). Christian und unser Präsi machten das Ergebnis vollständig. Beiden war aber beim Zieleinlauf anzusehen, dass an diesem Tag Laufen nicht „ihre Disziplin“ war.
Ihr seht, es passiert ganz schön viel an einem Wettkampf, wenn man als Team antritt. Und je mehr vom ALV mitmachen, desto mehr „Kämpfchen“ um die Plätze und die Ehre gibt es. Und ihr habt sicher auch gemerkt: Ich habe viel Spaß dabei und bin beliebtes Opfer und Provokant zugleich.
Freue mich darauf wieder nach Wörrstadt zu kommen. Und dann brauchen wir mindestens 3 ALV Frauen mehr, damit wir auch hierzu ein unterhaltsames Kapitel schreiben können.
Mein Plan Tobi wieder in seine Schranken zu weisen ist in Arbeit. Aber irgendwie fürchte ich, da ist viel Hoffnung und Theorie dabei.
Ich hoffe ihr habt Lust bekommen auf das nächste Rennen.
Viele Grüße,
Dirk


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