Bonn Triathlon
Nach fünf Jahren Pause konnte in diesem Jahr endlich wieder der Bonn Triathlon stattfinden. Und ganz Bonn wollte dabei sein, so dass der Wettbewerb unheimlich schnell ausgebucht war. Dank Sebamed konnte ich noch einen Startplatz bekommen und auch Dirks Suche bei kleinanzeigen war noch kurz vor Ende der Ummeldephase erfolgreich.
So führen wir am Pfingstsamstag nach Bonn um dort 3,8km Rheinschwimmen, 62km Siebengebirge mit über 800 Höhenmetern und einen abschließenden 15km Lauf zu bewältigen. Was uns am meisten Kopfschmerzen bereitete, war jedoch nicht die Strecke, sondern die Frage nach dem Wetter. Die Vorhersage wechselte von Dauerregen über Schauer, die Rheintemperatur von 16 bis 20 Grad und die Außentemperatur sollte unter der Rheintemperatur liegen.
Glücklicherweise war es morgens trocken und als wir die 5 Kilometer von meiner Schwester zum Start radelten, brauchten wir uns keine Gedanken machen, dass wir schon nass sind, bevor es in den Rhein geht.
Das Einchecken ging schnell und unkompliziert; die ganze große Veranstaltung mit über 1000 Teilnehmern, unter anderem auch mit Liga-Rennen war top organisiert. Dann begaben wir uns zum Bus, der uns rund 4 Kilometer rheinaufwärts bringen würde. Vor dem Sprung in den Rhein war es kalt und windig, ich fror im Neo und wusste immer noch nicht, welche der fünf Kleidungsstücke ich eigentlich auf dem Rad anziehen sollte.
Dann um 9h25 der Start für mich, Dirk hatte seinen 20 Minuten später und ich war gespannt, ob er mich auf dem Rad holen würde. Durch meine immer noch belegten Bronchien hatte ich jetzt fast zwei Monate weniger gemacht, vor allem nichts intensives, so dass ich meine Form nicht wirklich einschätzen konnte. Der Sprung in den 19 Grad kalten Rhein war nicht so schlimm wie befürchtet und ich kam gut ins Schwimmen. Durch den starken Wind hatte der Rhein jedoch wirklich Wellengang und ich war froh für jeden Pazifik-Meter, den ich im Februar absolviert hatte. Nach 32 Minuten kam ich aus dem Wasser und war sehr zufrieden. Woraus ich jedoch nicht kam, war der Neo und ich verbrachte die über 500 m Lauf zum Rad damit, mit gefangenen Armen durch die Gegend zu schleichen, weil ich nicht wusste, wohin mit Neokappe, Brille und Badekappe. Beim Wechsel lies ich mir Zeit, wollte nicht die gleichen Fehler machen wie letztes Jahr und packte mich schön warm ein. Trikot, Weste, Armlinge, Stirnband, Neopren-Toecover.
Dann ging es auf die Radstrecke, die es mit vielen Höhenmetern, schlechtem Asphalt und Schlaglöchern wirklich in sich hat. Mein Umbau des Zeitfahrrads, so dass es jetzt einen Rennradlenker hat, war definitiv eine richtige Entscheidung für Strecken wie diese. Ich kam trotzdem nicht so richtig in den Tritt, wollte auch nicht überzocken und brauchte so 2:21 für die gut 62 Kilometer. Fast hätte Dirk mich noch eingeholt.
In der Wechselzone verbrachte ich wieder zu viel Zeit, alles ausziehen, Dixistopp und los gehts. Jetzt konnte ich gucken, was noch so geht beim Laufen. Ich kam sehr gut in den Tritt und lief ein sehr konstantes Tempo und sammelte viele Läuferinnen und Läufer ein. Die Strecke war sehr voll, so dass Überholen nicht immer einfach war. Dazu kam noch der Wind, der sich fast zu einem Sturm auswuchs. In Runde zwei entdeckte ich dann auch meine Schwester und ihre Tochter an der Strecke, was mir einen zusätzlichen Schub gab. Und der Abstand zu Dirk wurde immer größer. Nach 1h10 hatte ich die 15 Kilometer absolviert, was mit die 15. beste Laufzeit von 171 Frauen einbrachte.
In der Endabrechnung hat Dirk mir 5 Minuten abgenommen und das allein in der Wechselzone. Das wurmt mich, so wie es Dirk wurmt, dass er mit nur 2,5 Minuten beim Schwimmen gegeben hat und beim Laufen hochgegangen ist. Trotzdem sind wir beide zufrieden, es war ein sehr schöner und wirklich top organisierter Wettkampf.
Und zum Thema Sturm: als wir beide im Ziel waren, ging ein Unwetter runter, so dass wir unter den Pavillons der Verpflegung standen, zum einen um uns gegen den Regen zu schützen und zum anderen, um die Pavillons gemeinsam mit weiteren Personen festzuhalten, damit es sie nicht wegfegt. Immerhin waren wir direkt beim leckeren Kuchen.